Crowdfarming® – eine Revolution gegen Lebensmittelverschwendung

Crowdfarming ermöglich es, Landwirten direkt für den Endverbraucher anzubauen. Gabriel und Gonzalo Urculo haben diese neue Lebensmittellieferkette vor wenigen Jahren ins Leben gerufen. Hier erfahrt ihr mehr über die Entstehungsgeschichte und was genau dahinter steckt.

Wie wurde das Crowdfarming® geboren?

Als Gabriel und Gonzalo Úrculo sich dazu entschieden haben, die Orangenplantage ihres Großvaters weiterzuführen und ihr Leben der Landwirtschaft zu widmen, waren sie geschockt, als sie von der Menge Orangen erfuhren, die im Laufe der herkömmlichen Lieferkette weggeworfen werden. Daher haben sie darüber nachgedacht, wie wohl die perfekte Produktionskette aussehen würde, um dieses Problem zu lösen.

“Stellen wir uns vor, dass jeder von uns einen Orangenbaum in der Küche stehen hat und dass wir jeden Morgen nur zwei oder drei Orangen pflücken, um uns einen frischen Orangensaft zu pressen. Wenn wir uns außerdem so organisieren, dass wir die gesamte Ernte unseres Baumes konsumieren können, hätten wir die perfekte Produktionskette gefunden, denn es würde keine einzige Frucht im Müll landen.

Wir mussten schnell einsehen, dass unsere Kunden ihren eigenen Orangenbaum nicht in ihrer Küche anpflanzen können. Es musste eine andere Lösung her. Was wäre also, wenn wir ihnen die Möglichkeit geben würden, in ihrem Namen einen Baum auf unseren Feldern zu pflanzen und dabei all die oben genannten Vorteile beibehalten? Und genau an dieser Stelle war Crowdfarming® geboren.”

Was genau bedeutet Crowdfarming®?

Orangenliebhabern geben wir die Möglichkeit, einen Baum auf unseren Feldern in Valencia zu pflanzen. Wir, die Landwirte, kümmern uns dann um ihn und seine Orangen, die die stolzen Besitzer während der Erntezeit ganz nach ihrem Bedarf zu sich nach Hause bestellen können. Im Gegenzug zahlen sie an uns  einen festen Preis für den Unterhalt und die Pflege des Baumes.

In unserer neuen Produktionskette ändert sich die Rolle des Landwirts radikal. Wir sind nicht mehr diejenigen, denen die Orangenernte gehört, und wir spekulieren auch nicht mit ihrem Preis. Anders gesagt: Wir riskieren nicht mehr jedes Jahr unseren Arbeitsplatz, weil wir nicht wissen, zu welchem Preis wir den Ertrag  verkaufen können. Dank Crowdfarming® hat sich unsere Plantage in Valencia sozusagen in den Obstgarten unserer Kunden verwandelt.

Was tun wir

Vom Baum direkt nach Hause

Was sind die Vorteile von Crowdfarming® für den Konsumenten und die Landwirte?

  1. Wir stimmen Angebot und Nachfrage perfekt aufeinander ab: Wir pflanzen die Bäume nur im Auftrag der Personen an, die am Ende auch ihre Früchte konsumieren.
  2. Wir ernten nur auf Bestellung: Die Orangenbaumbesitzer benutzen ihre Bäume als natürliche Vorratskammer. Wir ernten und verschicken ihre Orangen, ganz nach Bedarf. Da es ca. 5 Jahre dauert, bis der Baum seine eigenen Früchte trägt, reservieren wir in dieser Zeit die Ernte unserer großen Bäume.
  3. Wir akzeptieren und respektieren, dass Früchte saisonal wachsen: Es gibt nur Orangen, wenn sie reif an ihrem Baum hängen – nicht früher und auch nicht später. Unsere Orangen werden nicht gelagert.
  4. Wir werfen keine Früchte weg, die nicht einem bestimmten Schönheitsideal entsprechen: Uns ist es egal, wie groß sie sind, oder ob ihre Schale eine Schramme abbekommen hat. Uns liegt es umso mehr am Herzen, dass die Früchte frisch und lecker sind und mit keinerlei Mitteln zur Konservierung oder Verschönerung behandelt wurden.
Crowdfarming®2

Die Vorteile von Crowdfarming

Was sind die Vorteile für die Umwelt?

Der Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung hat nicht nur humanitäre Vorteile, sondern ist auch unglaublich wichtig für unsere Umwelt. Wir werfen jedes Jahr fast ein Drittel der produzierten Lebensmittel in den Müll. Das bedeutet, dass wir unseren Boden dazu zwingen, mehr zu produzieren, als wir letztendlich benötigen. Daher verbrauchen wir auch weit mehr an Ressourcen, als nötig: mehr Wasser, mehr Öl und mehr Dünger – um nur ein paar Beispiele zu nennen.

Lebensmittelverschwendung

Ein Drittel der Lebensmittel landet im Müll

Auf der Suche nach einer neuen und effizienteren Lieferkette, möchten wir nicht nur der Lebensmittelverschwendung entgegenwirken, sondern auch die Luftverschmutzung reduzieren, die beim Transport anfällt. Wie kann man diese Herausforderung am besten meistern? Ganz einfach: die Zeit und die Kilometeranzahl verringern, die die Orangen zurücklegen. Noch am gleichen Tag, an dem die Früchte geerntet werden, schicken wir sie direkt zu ihrem Besitzer nach Hause. Hierfür fallen dann je nach Menge unterschiedliche Logistikkosten an. Wir haben das große Glück, dass sich Valencia an einem sehr wichtigen Hafen befindet, an dem viele Waren für die europaweite Verteilung ankommen. Jeden Tag verschicken wir unsere Orangen auf dem Landweg zusammen mit anderen Produkten nach ganz Europa, um den Platz in den LKWs optimal auszunutzen.

Es ist erwiesen, dass der Onlinehandel umweltfreundlicher ist, da unter anderem der CO2-Ausstoß des Transportweges reduziert wird, den die Produkte zurücklegen: Wodurch fallen mehr Emissionen an? Durch 100 Autos, die zu einem Ort fahren, um einzukaufen, oder durch ein Zustellfahrzeug, das den Einkauf an 100 Haushalte zustellt und somit die Einzelfahrten bündelt?

Wir wissen, dass wir mit unserer landwirtschaftlichen Revolution noch ganz am Anfang stehen, aber wir sind uns sicher, dass ein großes Abenteuer vor uns liegt. Wenn du mehr darüber erfahren möchtest oder sogar selbst einen Baum pflanzen möchtest, klicke bitte hier.

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